Spiraling across cultures – unser Taipeh Journey

Spiraling across cultures – unser Taipeh Journey

17. Dezember 2019

Cynthia von der Sayling Wen Foundation in Taipeh rief uns im Sommer 2019 an und sagte: „Wir wollen Taiwan Teal machen, könnt Ihr uns unterstützen?“

Wow, was für eine Aufgabe! Wie wäre es, gleich den ganzen Planeten Teal zu machen?

Nach vielen Fragen, um herauszufinden, ob sie wussten, was sie da sagten, gingen Szabolcs und ich Anfang November 2019 nach Taipeh, um an einer zweitägigen Konferenz teilzunehmen, die von der Sayling Wen Foundation organisiert wurde. Am ersten Tag gab es mehrere Vorträge zum Thema Future Work und Agilität. Am zweiten Tag stellten Szabolcs und ich die Elemente und das Konzept der ReinventingOrgs Map vor. Es waren rund 60 Teilnehmer, meist Führungskräfte, Direktoren oder Personalverantwortliche aus mittleren und grossen Unternehmen. Wir haben nicht einfach nur die Konzepte gelehrt, sondern viele Übungen mit dem Ziel durchgeführt, den Menschen die Möglichkeit zu geben, die Quadranten und die Ebenen der Spirale zu spüren. Als Vorbereitung hatte unser Dolmetscher die Aufgabe gefasst, die Map auf chinesisch zu übersetzen. Wir begannen den Tag mit einer Meditation.

Teresa YL Lin, CEO der Sayling Wen Cultural Foundation nahm am ganzen Workshop teil.

Das edle Ziel der Sayling Wen Foundation war es, das Teal Konzept (nach Frederic Laloux‘ Buch „Reinventing Organizations“) in Taiwan bekannt zu machen und Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Arbeitsformen zu unterstützen. Das Publikum war sehr vielseitig und interessant. Ihre Fragen und Kommentare zeigten, dass sich die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, nicht so sehr von dem unterscheiden, was wir in Europa finden.

Die Teilnehmer waren einfach unglaublich. Obwohl wir die zusätzliche Hürde der Sprachbarriere hatten und mit zwei Übersetzern arbeiteten, waren sie offen, lebendig und enthusiastisch, in neue Bereiche der Wahrnehmung und des Denkens einzutauchen. Es war ein Vergnügen und machte es uns leicht, auch einfach in das Feld einzutauchen und zu vermitteln, was sich zeigte.

Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Wir waren beide noch nie in Taiwan oder China gewesen und hatten keine Ahnung, was für Menschen auftauchen würden. Das Erlebnis war für uns etwas ganz Besonderes. Wir fühlten uns vom ersten Moment unserer Ankunft in Taipeh sehr vertraut und wohl. Unsere Vorbereitungsworkshops waren kreativ und effizient, mit einer sehr natürlichen gemeinsamen Ausrichtung. Das Gleiche gilt für das Publikum. Die Workshops hatten einen perfekten Flow, als ob wir das schon mehrmals gemacht hätten. Die Menschen engagierten sich intensiv und auf einer sehr offenen und persönlichen Ebene und teilten ihre Erkenntnisse auch offen innerhalb der Gruppe.

Was haben wir gelernt?

Wie Sie sehen können, hat uns die Arbeit in Taiwan gefallen. Und an der Wand hinter Szabolcs sieht man die Integrale Landkarte auf Chinesisch. Ich war beeindruckt von der Offenheit und der Begeisterung dieser Menschen. Der Wille, sich zu entwickeln und ihr Bestes mit der Welt zu teilen, der Wille, zur Entwicklung nicht nur der Organisationswelt, sondern auch der Welt und der Menschen im Allgemeinen beizutragen. Sie verstanden, dass Transformation bedeutet, mit sich selbst zu beginnen und bereit zu sein, sich mit einem offenen Herzen zu verbinden. Und sich mit einem offenen Herzen verbinden, das taten sie.

Ich denke, wenn Menschen sich offen auf Herzebene verbinden, dann verschwinden kulturelle und andere Unterschiede, dann sind wir alle gleich, wir sind alle Menschen, wir teilen Zweifel und Hoffnungen, wir teilen Liebe und Mitgefühl und wir sind mehr als bereit, unser Bestes einzubringen, wo immer wir sind.

Meine Gedanken

Taiwan steht im Spannungsfeld zwischen Hongkong und China. Es gibt in Taiwan ein Sprichwort: „Das Hongkong von heute ist das Taiwan von morgen“. Sie beobachten also genau, was in Hongkong in diesen Tagen passiert. Die Kontroll- und Manipulationsregeln der Regierung und Chinas sind in Taiwan stark zu spüren. Es ist ein Land, das einem anderen ausgeliefert ist. Aber um ehrlich zu sein, wenn ich mir ansehe, was in Europa, insbesondere in meinem Land Schweiz, vor sich geht, gibt es auch hier eine Menge Manipulation. Die Regierung handelt oft nicht zugunsten des Volkes. Was ihre Agenda antreibt, ist die Wirtschaft, die globalen und lokalen Akteure und der Gewinn (ihr Gewinn). Meiner Meinung nach sind sie sogar häufig bereit, die Gesundheit von Mensch und Natur für das Geld zu opfern. Und durch ihre Kontrolle der wichtigen Medien werden die Menschen erfolgreich einer Gehirnwäsche unterzogen.

Ich glaube, dass sich die gesamte Menschheit auf einer kollektiven Bewusstseinsebene in einer ähnlichen Phase befindet. Die manipulativen Kräfte zeigen sich in Europa etwas anders, das Make-up ist etwas schöner, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es manipulativ ist und nicht im Dienste der Menschen steht. Jetzt werden die Menschen immer mehr bereit, aufzuwachen, mehr Verantwortung für sich selbst und für ihre Umwelt und für alle Menschen zu übernehmen. So wird der Widerstand gegen manipulative Kräfte zunehmen und die Menschen werden sich schliesslich befreien. Es ist an der Zeit, aufzuwachen, den Planeten zurückzugewinnen und ein freies und kreatives Leben zu führen. Das ist Evolution, so lässt es die Spirale erahnen.

Was hat das mit der Integralen Landkarte zu tun?

Das Verständnis, das normalerweise bei der Arbeit mit der Integralen Landkarte entsteht, hilft sehr dabei, Polaritäten und unterschiedliche Perspektiven und Meinungen zu überbrücken und auszugleichen. Unsere Evolution aus einer so hohen Perspektive zu betrachten und zu verstehen, in welch grosser Transformation wir uns befinden, hilft sehr, aus Widerstand, Konkurrenz und Kämpfen herauszukommen und einander mit Respekt und einem offenen Herzen zu begegnen. Das macht den Unterschied. Deshalb liebe ich diese Arbeit so sehr. Ich glaube, je mehr Menschen mit einem so ganzheitlichen Verständnis arbeiten, desto harmonischer kann sich unsere globale Transformation entwickeln.